Gamut Festival
18. + 19. September
2020
Bogen F / ZWZ, Zürich

Freitag 18. September

13:00 song walk with me
Treffpunkt Bogen F, max. 20 Personen
Reservation an kontakt@gamutkollektiv.com
Ca. 60’. Auf der Strecke gibt es eine Treppe; wir können aushelfen

ab 18:30 Slam Your Doors In A Golden Silence
Audiovisuelle Installation, Esther Venrooij,
(Dauer: fortlaufend), Bogen F
ab 18:30 Comptrollers of Hollow Earth
Audio Installation, Mark Charles Morgan,
(20’ Loop), ZWZ

19:00 song walk with me
Treffpunkt Bogen F, max. 20 Personen
Reservation an kontakt@gamutkollektiv.com
Ca. 60’. Auf der Strecke gibt es eine Treppe; wir können aushelfen

20:30 Anna Frey – Carte Blanche:
Anna Frey + Vera Kappeler, ZWZ
21:30 Irena Z. Tomažin, Bogen F
22:30 DLW (Dell Lillinger Westergaard), ZWZ
00:00 Maxine Yolanda, Bogen F

Samstag 19. September

16:00 Sounding Things Out:
A Journey Through Music and Sound Art
Lecture/performance, Esther Venrooij, Bogen F

ab 17:00 Slam Your Doors In A Golden Silence
Adiovisuelle Installation, Esther Venrooij,
(Dauer: fortlaufend), Bogen F
ab 17:00 Comptrollers of Hollow Earth
Audio Installation, Mark Charles Morgan,
(20’ Loop), ZWZ

19:30 Maxine Yolanda, Bogen F
21:00 DLW (Dell Lillinger Westergaard), ZWZ
22:00 Irena Z. Tomažin, ZWZ
23:30 Anna Frey – Carte Blanche:
Anna & Stoffner mit Membrez + Bürki, Bogen F

Bogen F
Viaduktstrasse 97, 8005 Zürich
ZWZ, Zentralwäscherei Zürich
Neue Hard 12, 8005 Zürich
Fussweg 3min

Bar ab 18:30
Kasse / Contact Tracing
nur beim Bogen F ab 18:30

30.– / 20.– pro Abend
50.– / 30.– Festivalpass
Freier Eintritt am Freitag/Samstagnachmittag
Falls es nicht möglich ist, die Ticketpreise zu bezahlen, kannst du dich gerne bei uns melden.

Wir bitten dich von einem Besuch der Veranstaltung abzusehen, wenn du dich krank fühlst.

experiments in sound and space

Hier ist sie, vielleicht auch etwas unerwartet, die fünfte Ausgabe unseres Festivals! Und ja, vieles hat sich getan, auch wir strukturieren um als Kollektiv, nehmen grundlegende Veränderungen vor und lassen uns so wieder auf Neues ein. Bei uns tut sich also noch einiges.

Zum ersten mal haben wir dieses Jahr neben Live-Konzerten, die jeweils zweimal und verteilt über zwei Konzertlokale stattfinden auch installative Arbeiten, die parallel gezeigt werden – du kannst dir also dein eigenes Programm zusammenstellen. Am Freitag finden zwei Soundwalks statt, für welche du dich per Mail anmelden kannst (die Teilnehmer*innen Zahl ist jeweils auf 20 Personen begrenzt). Im Zusammenhang mit der Komposition des Soundwalks wird Anfang September ein Buch auf Edition Gamut erscheinen – die Kompostion wird nach dem Festival weitergeführt und von diversen Musiker*innen und dem Gamut Kollektiv an verschiedenen Orten aufgeführt. Am Samstagnachmittag wird eine Performance/Lecture im Bezug auf die Audiovisuelle Installation im Bogen F aufgeführt. Auch dieses Jahr wird wihajst den Raum als flexible künstlerische Fläche nutzen, um die Licht- und Raumgestaltung in einen Dialog mit der Musik, dem Festival und der Grafik von AnnerPerrin zu setzen.

Willkommen zum Gamut Festival 2020 im Bogen F und der Zentralwäscherei Zürich - have fun and be safe! Love, Gamut x

Um am Festival Sicherheit und Gesundheit gewährleisten zu können, arbeiten wir bezüglich Schutzkonzept und Contact-Tracing eng mit dem Bogen F zusammen. Zusätzlich wird wie angekündigt ein Teil der Konzerte in der benachbarten Zwischennutzung der ehemaligen Zentralwäscherei Zürich (ZWZ) stattfinden. Im riesigen Gebäudekomplex der ZWZ können wir mehrere Räume bespielen, unter anderem die schöne Shedhalle. Auch dort werden dieselben Schutzkonzepte umgesetzt.

Es gibt keinen Vorverkauf, deine Tickets kannst du ausschliesslich am Festivalabend an der Kasse beim Bogen F beziehen. Tickets können via kontakt@gamutkollektiv.com reserviert werden und müssen um 18:30 an der Kasse abgeholt werden. Bring deine ID mit für das Contact Tracing und rechne etwas mehr Zeit ein an der Kasse. Masken und Desinfektionsmittel stehen bei beiden Venues zur Verfügung.

Audiovisuelle Installation / Läuft durchgehend am Freitag ab 18:30 + Samstag ab17:00

Slam Your Doors In A Golden Silence

Esther Venrooij

"Sounding things out isn’t always so forlorn a task''. Es können wunderschöne Zufälle entstehen. Einmal, als ich durch einen Wald in Zentral Marokko lief, hatte ich das schleichende Gefühl, dass gerade irgendetwas passiert - etwas, das ich bis zu einem gewissen Grad erkannte, und dann auf einmal plötzlich „Stop!“ schrie. Aufgeregt drückte ich die Aufnahmetaste - und dann Nichts, nur Vogelgezwitscher. Ich war im Begriff, die Farce zu beenden, als ich plötzliche weit weg jemanden singen hörte, und dann der Klang so abrupt wieder aufhörte, wie er aufgetaucht war. Als ob ich einen Phantomgesang in der Aufnahme eingefangen hätte. Beim Abspielen der Aufnahme realisierte ich jedoch: Das Phantom war ich. Ich hatte während des ganzen Vorgangs nichts gesagt.“

Auf Anekdoten und persönlichen Erfahrungen aufbauend erkundet Esther Venrooij in diesem audiovisuellen Essay den Raum zwischen den Klängen; dem Subjekt durch die Risse folgend, wo es eigentlich gar nicht hingehört.

http://www.esthervenrooy.net

Audioinstallation / Loop von 20' läuft durchgehend am Freitag ab 18:30 + Samstag ab17:00

Comptrollers of Hollow Earth

Mark Charles Morgan, voice, guitar

“I was first introduced to the concept of Mark Charles Morgan by Thurston Moore in a series of conversations that all went something like this: TM: Dude, Sightings is coming to town. You should check them out. I think you'd really dig them. And you'd love Mark; he's hilarious. Me: un-huh TM: No, really. Me: When and Where? I'll try to make it. TM: They're playing Friday at... At which point, I'd nod politely, internally shutting down, or just walk away, while he was mid-sentence. This went on for approximately seven years. Until in 2012, I finally caught Sightings at the local American Legion hall. […] Mark has always had this really great guitar sound, only partly courtesy of all those shitty pedals he insists on using. He's not coming at this from a Pharoah Sanders-worshipping, free jazz-loving, sensibility. Rather, I hear his home town, Detroit. The record is scuzzy, and raw-sounding, punctuated with moments of utter desolation. Moments build, only to collapse again. There are even funky grooves but, of course, they fall apart. It's fucking great. Dude, you should check it out!” - Julie Cafritz, im August 2018 für soundohm.com

markcharlesmorgan.bandcamp.com

Soundwalk(s) / Freitag 13:00 + 19:00

song walk with me

Anouck Genthon and Antoine Läng

Buch erhältlich auf Edition Gamut Anfang September

“Whether considering folk music and how - from aboriginal songlines to modern anthems - songs create countries and suggest different types of ownership, or how more commonly noise is part of the identity of a place, territories and sounds are connected. As sounds can reveal places, their multiple architectures and borders, we’d rather consider places and recieve their sound proprieties as a first step to make music, by showing how they already sing themselves. A song walk would be an invitation to listen to the path we follow as a composition made of elements borrowed from the environment, from the motion of our steps and from the features of our attention, sometimes with sounds performed to make the song easier to hear and invite us, as an audience, to eventually hum its refrain.”

Anouck Genthon und Antoine Läng interessieren sich dafür, wie Raum und Klang sich gegenseitig beeinflussen, zu einer gemeinsamen Identität verschmelzen können und dadurch etwas Eigenes, Neues erschaffen. „song walk with me“ ist eine Erweiterung von Listening Sessions, die im Parc Beaulieu in Genf stattfanden; daraus entwickelt hat sich ein klangliches Palimpsest, welches nun als Buch und als Komposition in Bewegung erfahrbar gemacht wird, inspiriert durch klangpoetische Elemente, Bioakustik und vorgängigen Kollaborationen mit den Musiker*innen, die bisher am Prozess beteiligt waren. Diese Prozesse werden in Form eines Buchs Anfang September auf Edition Gamut veröffentlicht und in naher Zukunft als oral tradierte Komposition von verschiedenen weiteren Musiker*innen im öffentlichen Raum aufgeführt, um die Idee des kollektiven Lernens und Fragen zu kollektiver Identität durch Sound vertiefen zu können.

Anouck Genthon, violin, composition, Antoine Läng voice, composition, Matthieu Jaccard speech, Jason Kahn, voice, Jonas Kocher, accordion, Olga Kokcharova, trumpet speaker, Louis Schild, harmonium

anouckgenthon.com antoinelang.tumblr.com

Lecture/performance / Samstag, 16:00

Sounding Things Out: A Journey Through Music and Sound Art

Esther Venrooij

„Klang ist vergänglich. Er gehört niemandem. Er kann nicht in Worte gefasst werden. Üblicherweise konzentrieren sich Dialoge über Klangkunst auf die selben gewohnten Figuren, aber in dieser Lecture/Performance möchte ich das Feld etwas erweitern, um die Arbeit verschiedener Kunstschaffenden zu erkunden; so wie den Paten der Filmmusik, Walter Murch, den König des Dschungels Chris Watson, den Naturalisten und Entdecker Alexander von Humboldt, den Pionier des Naturtonaufzeichnens Ludwig Karl Koch, den Amerikanischen Komponisten James Fulkerson, die kompromisslose Komponistin Eliane Radigue, den visionären Klangbildhauer Edgar Varèse, den Offbeat Komponisten Luc Ferrari, den Klangterroristen MSBR aka Koji Tano und andere. In „Sounding Things Out“ werde ich darlegen, wie es ist, als Komponist*in mit Klang und Installationskunst zu arbeiten.“

esthervenrooy.net

Konzert

Carte Blanche Anna Frey

Anna Frey + Vera Kappeler

Kennen gelernt haben sie sich spät nachts in einem Strip-Lokal, in welchem sie bis in die grauen Morgenstunden zusammen am Tresen gesessen haben. Das ist viele Jahre her. Nun endlich treten Vera Kappeler und Anna Frey zum ersten mal gemeinsam auf. Im Duo, in ungeteilter Aufmerksamkeit für das Spiel der anderen. Vera Kappeler hat seit langem eine Affinität für Texte und deren Musikalität, Anna Frey hat sich über die vergangenen Jahre verstärkt dem improvisierenden lesen ihrer Texte gewidmet. Man darf gespannt sein auf das Zusammenspiel dieser beiden eigenwilligen Musikerinnen; wir freuen uns riesig auf diese erste Carte Blanche von Anna Frey!

Anna Frey text, voice, Vera Kappeler, piano

Konzert

Carte Blanche Anna Frey

Anna & Stoffner mit Membrez und Bürki

Anna Frey ist Rapperin, Performerin und Theaterregisseurin und rapt in Zürich schon seit vielen Jahren. Beim neuen Album “Gold” von Anna & Stoffner mit Membrez an den Synthesizern und Bürki am Schlagzeug sind die Texte immer auf den Punkt: Sie drehen sich um das getriebene Individuum, das sich selbst hinterherhechelt und gleichzeitig den Versuch von Liebe wagt. Sie schaffen Stimmungsbilder einer blinden und tauben Tischgesellschaft, die weissen Walfisch verspeist und nicht merkt, dass sie sich schon lange in dessen Bauch befindet. «Gold» besticht durch ein hochenergetisches Zusammenspiel von virtuosen Musiker*innen und dringlichen, schonungslosen Lyrics.

Anna Frey, text, voice, Flo Stoffner, guitar, Vincent Membrez, synthesizers, moog, Fred Bürki, drums

annastoffner.bandcamp.com/album/gold

Konzert

Irena Z. Tomažin Solo

“We sing with our bodies. And if we dare, we open our soul through it. Whether we are aware of it or nor - voice declares us. Voice defines our being. Voice is emotional, physical and therefore spiritual.”

Irena Z. Tomažin ist eine slowenische Performerin, Choreografin und Gesangspädagogin. Der Kern ihrer Arbeit ist die Stimme in ihrer vielfältigen Existenz. Ausgehend von ihrer Tanzausbildung, die vom Drang rührte, innere Spannungen zu lösen und Inspirationen freizusetzen, hat sich ihre Aufführungspraxis seither in Richtung der Erforschung der verkörperten Stimme verschoben. Tomažin’s Stimmarbeit ist immer mit Körper, Gestik/Tanz und Raum verbunden, gleichzeitig auch sehr an den klanglichen Texturen der Stimme orientiert. Ihre Praxis manifestiert sich in Form von Gedanken, Liedern, Spoken-Word-Events und experimentellen Konzerten sowie in der Regie von Tanz- und Theaterarbeiten. Mal entsteht sie aus der Begegnung und Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen, mal aus dem Alleinsein, das Raum schafft für das Hören auf das, was aussen und innen ist.

Irena Z. Tomažin, voice

sploh.bandcamp.com/album/cmok-v-grlu-lump-in-the-throat

Konzert

DLW

“(DLW) führen uns über zersprungene Flächen und dunkle Täler, und doch gibt es immer wieder kleine Melodieblüten, die am Wegesrand aufblühen", sagte Andreas Müller eines Tages vom Deutschlandfunk über DLW. Jeder dieser drei Musiker sorgt dafür, dass der Mittelpunkt der Musik immer das Ensemble an sich bleibt. Das Ziel der Improvisation ist es, der Musik zu dienen. Müller ergänzte: "Die Musik verbindet hohe Dichte und zugleich schwebende Leichtigkeit. Drei Musiker werden eins. Egos sind nichtexistent. Das ist mehr als ein Kollektiv. Sie bilden einen neuen Organismus". Das Trio verbindet energetisches Spiel mit struktureller Komposition in Echtzeit. Form entsteht durch die musikalische Produktion. Christopher Dell, Vibraphonist der Band, hatte ergänzendes hinzuzufügen, als er nach ihrem letzt erschienenen Album gefragt wurde: "Grammar II untersucht und experimentiert mit strukturellen Rahmenbedingungen als Reihe von musikalisch-strategischen Standpunkten, die die Praxis von DLW als Spielergemeinschaft prägen”. Eyal Hareuveni schrieb, vielleicht genau zur gleichen Zeit auch über die neuste Veröffentlichung von DLW’s Grammar II und beendete seine Rezension mit den folgenden Worten: "[...] genießen Sie einfach das tiefe Verständnis zwischen Dell, Lillinger und Westergaard.”

Christopher Dell, vibraphone, Christian Lillinger, drums, Jonas Westergaard, bass

youtu.be/1_jOHpHwGoo?t=14 christianlillinger.bandcamp.com/album/d-l-w-grammar-ii

Konzert

Maxine Yolanda

Maxine Yolanda lässt dich in eine Traumlandschaft mit sich wiederholenden Vokalharmonien und anhaltenden Basslinien eintauchen. Sie kreiert Melodien, die Geschichten erzählen und ihren Gemütszustand mithilfe von elektronischen Rhythmen wiedergeben. Die Präsenz von synthetischen Keyboard Arrangements verleiht ihrer Musik Texturen und Vibrationen, während sie sich von einem Spannungspunkt zum nächsten bewegt.

sunrise without palm trees
nobody’s watching
twelve hours before bedtime
the sun in his head…
…and now it burns
ohh, soft breeeeze
spring is kinda here

Maxine Yolanda, voice, electronics

yolandamaxine.bandcamp.com/album/spring
https://youtu.be/UGcGKxT88oQ

Konzertreihe nach dem Festival (TBA)

Composition in motion

von Anouck Genthon und Antoine Läng mit verschiedenen Musiker*innen und dem Gamut Kollektiv

Das Projekt, das mit Anouck Genthons und Antoine Längs Komposition Ideen über gemeinsame Identität und kollektives Lernen durch Klang weiterführt, wird sich in naher Zukunft als Konzertreihe an verschiedenen Orten manifestieren. TBA.